Die Schwarzwaldbahn ist einzigartig

Bahndamm
Das hat sonst fast niemand

Szenen von der Schwarzwaldbahn sind in den Büchern von Hermann Hesse, dem weltweit meistgelesenen deutschen Schriftsteller, mehrfach beschrieben. Es wäre eine kleine Sensation, den vielen Touristen, Hesse- und Calw-Liebhabern schon auf der Anreise im Zug die Bahnstrecke und Hesses Eindrücke nahezubringen.

Calw bietet auf der rechten Seite des Nagoldtales den zumindest in Deutschland einzigartigen Drei-Bahnen-Blick: Der Betrachter sieht vom unveränderten Standpunkt aus einmal das Gleis der Nagoldbahn, darüber zweimal das Gleis der Schwarzwaldbahn.

Der höchste Bahndamm der Welt: So zumindest wurde anfänglich der 64 Meter hoch aufgeschüttete Damm in der Kehrschleife oberhalb von Hirsau bezeichnet. Auch wenn es anderswo wenige etwa gleich hohe Auffüllungen für den Bahnverkehr gibt, bleibt der Fall Hirsau ein Superlativ – mit prächtiger Aussicht über Hirsau für den Reisenden der Schwarzwaldbahn – sobald der in den letzten 25 Jahren aufgekommene, früher nicht vorhanden gewesene Bewuchs beseitigt wird.

Kehrschleifen-Prinzip: Die so genannte künstliche Längenentwicklung, indem ein Seitental ausgefahren wird und am selben Berghang zwei Gleise der gleichen Bahnstrecke übereinander liegen (wie bei Hirsau), gibt es in Deutschland in dieser Form nicht nochmals. Vorbild für diese Gebirgsbahn- Trassierung war die Brennerbahn in Österreich. Die Calwer Schwarzwaldbahn ist somit eine echte Gebirgsbahn im Kleinen. Die bekannte Badische Schwarzwaldbahn Offenburg-Villingen wendet ein anderes Prinzip an.

Längste Neigung am Stück: Die Schwarzwaldbahn weist eine maxi- male Neigung von 1,45 Prozent auf. Doch geht es zwischen Calw und – Althengstett 10,5 Kilometer ständig bergauf. Betrieblich wurde die Schwarzwaldbahn deshalb als Steilstrecke behandelt. Es gibt etliche steilere Strecken in Deutschland – aber offenbar keine, bei der eine so lange Neigung ohne jede Unterbrechung (ebener Abschnitt, z. B. Bahnhof) vorliegt.
©2009 WSB e.V.

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Stichwort „Schwarzwaldbahn“

Warum heißt die Schwarzwaldbahn so?

Als sie geplant und gebaut wurde, lag das geografische Gebilde Württemberg im gleichnamigen Königreich, dessen Staatsgrenze (zum Großherzogtum Baden) zwischen Freudenstadt, Wildbad und dem Murgtal verlief. Eine Gegend, die Schwarzwald hieß, war aus württembergischer Sicht also nur diese und sonst keine.
Demzufolge musste eine Bahnstrecke, welche diese Region erschließt, den Namen Schwarzwaldbahn bekommen.

Etwas Nationalstolz war natürlich auch dabei. Denn Baden baute seit 1863 an seiner bekannten Badischen Schwarzwaldbahn Offenburg-Villingen. Sie wurde 1873 fertig, ein Jahr später als ihr württembergisches Gegenstück.

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Strecke

Der Kartenausschnitt zeigt den landschaftlich wohl interessantesten Teil der Strecke zwischen Weil der Stadt und Calw.

Hier befinden sich zwei Tunnels, zwei Kehrschleifen, tiefe Einschnitte und hohe Bahndämme.
Grund dafür ist die Projektierung der Bahnlinie als (zweigleisige) Hauptbahn.

Stichwort ‚Schwarzwaldbahn‘
Superlative
Technische Daten
Stationen

Fotographischer Spaziergang entlang der Strecke

Ausschnitt aus einer historischen Karte der Bahnlinien im Südwesten
Karte Bahnstrecke
Der Betrieb zwischen Weil der Stadt und Calw ruht.
Aber es gibt Bestrebungen und auch konkrete Entwicklungen in Richtung Wiederaufnahme des Personenverkehrs.
Zukunft der Bahnlinie

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Elektrifizierung

Elektrifizierung im Dezember 1939

Jetzt geht’s elektrisch: Im Dezember 1939, als schon Krieg herrschte, erreichte der erste elektrische Zug die Strecke Stuttgart – Weil der Stadt.
Obwohl Land Württemberg und Reichsbahn die Elektrifizierung vorbereitet hatten, feierten die braunen Machthaber diese Modernisierung als ihren Erfolg.
Während auf den beiden Vorortstrecken nach Ludwigsburg und Esslingen seit 1933 die schmucken rot-beigen Triebwagen der Stuttgarter Bauart ET 65 fuhren, denn auch noch für diese Strecke reichte das moderne Fahrzeugmaterial nicht, außerdem war Stahl bereits seit 1937 für Kriegszwecke rationiert. Hier fuhren also weiterhin die langen, aus grünen zweiachsigen Personenwagen gebildeten Personenzüge, nun jedoch zwischen Stuttgart und Weil der Stadt mit Elektroloks bespannt, so mit der Baureihe E 44 oder auch E 52. Nach und von Calw wurde auf Dampf umgespannt.

Dass die Schwarzwaldbahn nicht durchgehend bis Calw für elektrischen Betrieb umgestellt wurde, obwohl sie durch ihre Zehn-Kilometer-Steigungsstrecke dafür prädestiniert gewesen wäre, hatte mehrere Gründe:

  • Ersten erhob das Militär Bedenken, da es im ‚Mob.-Fall‘ – also dem Mobilmachungsfall – befürchtete, der Feind könne die filigranen Oberleitungen zerstören. Daher musste die Reichsbahn für das gesamte elektrische Netz weiterhin genügend Dampflok- und Kohlereserven vorhalten.
  • Zweitens sollte die Reichsbahn so oder so wieder einmal Material und Geld sparen, so dass man sich auf den dichter besiedelten Bereich bis Weil der Stadt konzentrierte.
  • Drittens besaß Stuttgart zunächst gar kein und dann nur ein provisorisches Bahnkraftwerk geringer Leistung in Stuttgart-Münster. Die eigentliche Stromversorgung der gesamten elektrischen Strecke München – Stuttgart mitsamt Vorortstrecken kam vom Walchenseekraftwerk in Oberbayern.

Im Klartext: Der ‚Saft‘ reicht gerade noch bis Weil der Stadt. Bei einer Verlängerung bis Calw wären bergwärts fahrende Züge unter Umständen wegen Spannungs- und Leistungsabfall liegengeblieben. Erst nach dem Krieg wurde diese Lage entschärft, in dem man das Kraftwerk in S-Münster erweiterte.

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Geschichte der Bahn

Fahrplan_Kursbuchstrecke_318kDie Württembergische Schwarzwaldbahn Stuttgart (-Zuffenhausen) – Calw – Nagold war vom Aufwand her betrachtet ein Jahrhundertwerk. Sie wurde gebaut, um Stuttgart an den Nordschwarzwald anzubinden.

Nach Streit um die Linienführung über Böblingen oder Weil der Stadt wurde sie zwischen 1868 und 1872 abschnittsweise eröffnet ( Chronologie, Elektrifizierung).

Leider dauerte der durchgehende Betrieb Stuttgart – Calw – Nagold – Horb – Rottweil und darüber hinaus nur etwa 5 Jahre. Mit der Inbetriebnahme der Gäubahn Stuttgart – Böblingen – Eutingen und weiter wurde er uninteressant, und die Bedeutung der Schwarzwaldbahn wandelte sich grundlegend.

Der Teil Calw – Nagold wurde später der Nagoldtalbahn Pforzheim – Calw – Nagold – Horb zugeschlagen, der Abschnitt Zuffenhausen – Weil der Stadt dem Stuttgarter Nahverkehr (1940 elektrischer Betrieb mit Vororttriebwagen ET 65, ab 1978 S-Bahn).
Seit 1988 fährt auf dem Teil Weil der Stadt – Calw kein Zug mehr. (Reaktivierung)

Bahnhof Calw (historisch)

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WSB Aktuell

WSB Aktuell Nr. 4

WSB Aktuell Nr. 3

WSB Aktuell Nr. 2

WSB Aktuell Nr. 1

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Archiv WSB Nachrichten

WSB Nachrichten 2011 Nr. 1

WSB Nachrichten 2010 Nr. 1

WSB Nachrichten 2010 Nr. 2

WSB Nachrichten 2009

WSB Nachrichten 2008

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WSB Nachrichten 2005 Nr. 2

WSB Nachrichten 2004 Nr. 1

WSB Nachrichten 2004 Nr. 2

WSB Nachrichten 2003 Nr. 1

WSB Nachrichten 2002 Nr. 1

WSB Nachrichten 2002 Nr. 2

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WSB Nachrichten Februar 2013

Inhalt der WSB Nachrichten Februar 2013

  • 25 Jahre Verein Württ. Schwarzwaldbahn
  • Gastbeitrag Pro Bahn
  • Der Blick nach vorne
  • Termine
  • In eigener Sache

Download WSB Nachrichten

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20 Jahre Verein WSB

Bilder aus der Broschüre ‚Zu(g)kunft für Calw‘; 20 Jahre Verein Württembergische Schwarzwaldbahn Calw – Weil der Stadt e.V.

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Vereinsziele

Ein Programm für die Schwarzwaldbahn

Was tut der Verein WSB e.V.

Begrifflich inzwischen etwas angepasst, sind die Satzungsziele des Vereins praktisch dieselben wie bei der Gründung 1987 – unverändert aktuell!

  • Förderung der Erhaltung der Bahnstrecke Calw-Weil der Stadt
  • Wiederbelebung der originalen historischen Bezeichnung Schwarzwaldbahn als Markenname und Marketinginstrument
  • Einsatz von Sonderzügen, um die Bahnstrecke Calw-Weil der Stadt ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, und zur touristischen Werbung für die Region Nordschwarzwald
  • Förderung des Gedankens an eine Neubau-Bahnverbindung Calw-Böblingen (-Stuttgart) unter Verwendung der vorhandenen Strecke Calw-Dätzingen

Weil der Verein dem Verfall der Bahnanlagen nach zehn Jahren nicht mehr länger zusehen wollte und Hilfsangebote des Vereins an die Kommunen zu keinem greifbaren Ergebnis führten, wurde der Verein dann zunächst ohne Genehmigung selbst „mit der Hand am Arm“ auf der Strecke tätig – offiziell heißt so etwas ,ziviler Ungehorsam‘. Damit wandelte er sich vom „Papiertiger“ zur „Eisenbahn-Bauhütte“. Um die vervielfältigten Aktivitäten im Griff zu behalten, gab sich der Verein 2006 ein

Drei-Säulen-Konzept:

1. Marketing Schwarzwaldbahn: umfasst alle Aktivitäten, welche die Bahn auf irgendeine Art positiv ins Gespräch bringen, vor allem öffentlich- keitsarbeit, Feste, Streckenwanderungen, Ausflüge usw.

2. Verkehrsmittel Schwarzwaldbahn: umfasst die Aktivitäten, mit denen konkret für die künftige Nutzung der Schwarzwaldbahn eingetreten wird, wie Studien, Exkursionen zu anderen modernen Bahnbetrieben oder Touristikbahnen; Podiumsdiskussionen, Drucksachen usw.

3. Kulturgut Schwarzwaldbahn: umfasst die direkte, vor allem hand- werkliche Arbeit des Vereins an den Bahnanlagen und Gebäuden sowie die Präsentation des kulturellen Wertes der Strecke durch Führungen, Vorträge, Ausstellungen, Museum, Literatur, Beschaffung nachgewiesener Originalfahrzeuge usw.

Dazu gehören auch dafür nötige Hilfstätigkeiten wie das Vorhalten von Gerätschaften, Arbeitsfahrzeugen, Lagerräumen usw. Daraus ergibt sich, dass alle Aktivitäten des Vereins zielgerichtet mit dem Thema Schwarzwaldbahn zu tun haben sollen.
Drei-Säulen-Konzept (ausführliche Beschreibung)

Was der Verein WSB nicht ist:

Ein reiner Eisenbahnhobby-Spaßverein, der sich „zufälligerweise“ die Schwarzwaldbahn als Objekt ausgesucht hat

Ein „Fahrzeugsammelverein“, der möglichst viele billig zu habende Schienenfahrzeuge oder Eisenbahngerätschaften irgendwelcher Art und Herkunft heranführt

Was dem Verein WSB wichtig ist:

Nicht hinter verschlossener Tür werkeln, sondern die Öffentlichkeit einbinden (auch wenn das räumlich mangels Zufahrt usw. schwierig ist)

Mindestens so viel für die Öffentlichkeit erbringen (Teilnahme an Landschaftsputzete, Kinderferienprogramm usw.), wie man selber an Unterstützung erwartet. Nicht die wenigen Eisenbahnfreunde sind die Zielgruppe, sondern die Vielfalt der allgemein zu Interessierenden

Sicherheit, Arbeitsschutz, Ordnung, guter Eindruck (der Verein ist Mitglied der Berufsgenossenschaft Bahnen)

Die eigenen Handlungen (und das Bahngelände) mit dem Blick betrachten, mit dem es vermutlich die Offentlichkeit tut

Auch bei unfairer Behandlung gesprächsbereit bleiben: Der Verein hätte sich aus Verärgerung über Bahn oder Kommunen schon mehrmals auflösen kön- nen. Er ist (mit etlicher Nervenkraft des Vorstandes) standhaft geblieben und steht daher nach wie vor als Antrieb für die Schwarzwaldbahn zur Verfügung. Ohne den freundschaftlichen Rückhalt innerhalb des Vereins hätte das der Vorstand jedoch nicht geschafft.

Demokratie auch innerhalb des Vereins, Mitbestimmung durch jedes aktive Mitglied, miteinander reden statt übereinander, Unstimmigkeiten sofort an- und aussprechen, lieber einmal mehr gegenseitige Information und Rückfragen als weniger; kein Ausleben tatsächlicher oder selbstverliehener Hierarchien. Der Verein ist Hobby, das bei einem gemeinsamen Ziel Spaß machen soll: „Wir behandeln uns gegenseitig so, dass wir das nächste Mal gerne wiederkommen!“

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